Familie in Trauerkleidung nimmt Abschied am Grab auf dem Friedhof

Bestattungsmöglichkeiten

Nicht jede Art der Bestattung ist für jeden Menschen geeignet.

Über lange Jahre war es in Deutschland üblich, dass die Bestattung eines Verstorbenen in einem Erdgrab auf dem Friedhof des Wohnortes vorgenommen wurde. Aus dieser Zeit stammt auch der Begriff „Beerdigung“, denn bis ins Jahr 1934 waren Feuerbestattungen verboten. Aber nicht nur die Lockerung dieser Vorschrift hat in den letzten knapp 100 Jahren in diesem Bereich viel verändert.
Auch veränderte Familienstrukturen und Lebensgewohnheiten haben vor allem in der jüngeren Vergangenheit dazu geführt, dass das Interessen an Alternativen zur Erdbestattung stark zugenommen hat.

Nach einem Todesfall müssen Sie entscheiden, welche Bestattungsmöglichkeiten infrage kommen und wie die Beerdigung vonstattengehen soll. Hier sind Sie als enger Angehöriger in der Pflicht. Keine leichte Aufgabe, aber mit der Hilfe weiterer Familienangehöriger und eines Bestattungsunternehmens, vielleicht auch eines Pfarrers oder Seelsorgers, werden Sie die Situation sicherlich meistern. Oftmals hilft dieser Prozess auch bei der Trauerbewältigung.
Achten Sie darauf, ob die verstorbene Person Anweisungen oder Wünsche für die Bestattung und Beerdigung hinterlassen hat. Diese Vorgaben gilt es zu berücksichtigen, insbesondere, wenn sie in schriftlicher Form vorliegen. Sollte das Vorgehen zum Beispiel in einem Testament geregelt sein, sind Sie daran gebunden. Dies kann viele Vorteile haben, da Sie in Ihrem Gefühl der Trauer keine schwierigen Entscheidungen treffen müssen. Sollte es keinerlei Verfügungen geben, ist es sinnvoll, dass sich die engsten Familienangehörigen über das Thema austauschen. Vielleicht hat der Verstorbene jemanden ins Vertrauen gezogen und über seine Vortstellungen, was im Fall seines Ablebens geschehen soll, gesprochen?
Denken Sie daran, dass es in dieser Situation nicht darum geht, Ihre eigenen Vorstellungen und Werte umzusetzten, sondern um die Wünsche der verstorbenen Person. Manchmal gerät dieser Aspekt bei der Organisation der Bestattung in Vergessenheit.

Formen der Bestattung

  • Erdbestattung
    Vom Mittelalter bis 1934 war dies in Deutschland die gängige Form der Bestattung. Bei dieser traditionellen Form wird die verstorbene Person auf einem Friedhof in einem Erdgrab beigesetzt. Auf den meisten Friedhöfen gibt es die Möglichkeit zwischen einem Einzelgrab und einer Familiengrabstelle zu wählen. Dieses Grab wird in der Regel von den Hinterbliebenen gepflegt und dient ihnen als Anlaufstelle, um dem Toten zu gedenken. Die Grabpflege ist für viele Hinterbliebene ein Akt der Trauerbewältigung und ein Ausdruck dafür, dass der Tote nicht in Vergessenheit gerät. Es gibt aber auch anonyme und halbanonyme Grabstellen. In diesen Fällen erfolgt die Bestattung in einem nicht gekennzeichneten oder gekennzeichneten Gräberfeld. Das Grab wird nach der Beisetzung mit Rasen bedeckt und muss in Zukunft nicht gepflegt werden.
  • Feuerbestattung
    Bei der Feuerbestattung wird der Körper des verstorbenen Menschen eingeäschert und in einer Urne beigesetzt. Die Beisetzung kann auf dem örtlichen Friedhof oder auf See erfolgen. Die sogenannte Seebestattung ist in Deutschland in der Regel in der Nordsee und Ostsee möglich. Einige Friedhöfe bieten inzwischen auch die Möglichkeit der Ascheverstreuung im Anschluss an die Feuerbestattung. Soll die Urne nach der Einäscherung auf dem Friedhof beigesetzt werden gibt es auf den meisten Friedhöfen in Deutschland verschiedene Möglichkeiten, vom Einzelgrab bis hin zum anonymen Gräberfeld.
  • Friedwaldbestattung
    Seit die Waldbestattung im Jahr 2001 in Deutschland genehmigt worden ist, hat das Interesse an dieser Bestattungsmöglichkeit deutlich zugenommen. In vielen Gemeinden werden sogenannte Friedwälder oder Ruhewälder angelegt, in denen die Bestattung erfolgen kann. In der Regel erfolgt zunächst die Einäscherung, sodass anschließend eine Urne unter einem Baum im Friedwald beigestezt werden kann.