Ein Arbeitnehmer hat seinen Arbeitsplatz geräumt und all seine Habseligkeiten in einer Box verstaut, die er trägt

Arbeitslos im Alter

Job verloren und keinen Plan für die Zukunft? Tipps zum Thema Arbeitslos als Senior

Sie sind über 50 und haben keinen Job?
Ob Sie arbeitslos geworden sind oder aus gesundheitlichen Gründen eine Pause einlegen mussten spielt nur eine untergeordnete Rolle, generell ist es schwierig als älterer Arbeitnehmer einen Job zu finden.
Häufig wird die Jobsuche bereits ab einem Alter von 40 Jahren zum Problem, weil viele Chefs und Personalabteilungen dem Jugendwahn verfallen sind. Aber das ist dennoch kein Grund, die Hoffnung aufzugeben. Es ist zwar schwierig, aber nicht unmöglich den Weg zurück ins Arbeitsleben zu finden.

Wichtig ist es, nach dem Verlust des Arbeitsplatzes, den Kopf nicht in den Sand zu stecken, sondern so schnell wie möglich auf Arbeitssuche zu gehen. Denn es gilt grundsätzlich, dass es schwieriger wird, einen Job zu finden, je länger die Arbeitslosigkeit dauert. Dies gilt für ältere Menschen, die kurz vor dem Rentenalter stehen, umso mehr.
Allerdings ist es wirklich nicht so einfach. Statistiken zeigen, dass Menschen im Alter von 55 bis 65 Jahren, die ihren Job verloren haben, nur 35% innerhalb der ersten beiden Jahre nach dem Verlust des Arbeitsplatzes wieder einen Job.

Je flexibler Sie sind, sowohl in Bezug auf die Tätigkeit als auch den Arbeitsort, desto größer sind Ihre Chancen, schnell wieder eine Anstellung zu finden. Oft ist es übrigens nicht die Arbeitsagentur, die die Stelle vermittelt, sondern der neue Arbeitsplatz wird auf anderem Wege gefunden: Aushänge, private Kontakte, Tageszeitungen und sogar Head Hunter können auch bei älteren Arbeitnehmern zum Erfolg führen.

Vorteile älterer Arbeitnehmer

Bei Chefs überwiegen oft Vorurteile

Die Vorteile, die ältere Arbeitnehmer mitbringen, lassen Personalchefs häufig außer Acht. Dabei kann häufig der gesamte Betrieb von den Erfahrungen, die ein älterer Angestellter mitbringt profitieren.
Die Sichtweise auf Arbeitsabläufe und Prozesse ist oft eine andere. Auf diese Weise lassen sich Probleme aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten, was ihre Lösung nicht selten beschleunigt.

Die Gründe, aus denen Senioren nur ungern angestellt werden, sind oft von Vorurteilen geprägt. So wird angenommen, dass ältere Menschen weniger flexibel, unzureichend motiviert und häufiger krank als jüngere Arbeitnehmer sind – absolut falsch! Durch die zum Teil langjährige Berufserfahrung wissen ältere Angestellte genau auf was es im Beruf ankommt, sind diszipliniert, ordentlich und pünktlich, außerdem können sie ihre Erfahrungen an jüngere Kollegen weitergeben.

Ein Argument, das Arbeitgeber oft anführen lautet: es lohne sich nicht, einen älteren Menschen anzulernen. Dabei zeigt gerade die junge Generation durch ihre extreme Wechselwilligkeit am Arbeitsplatz, dass es für Arbeitgeber nicht zwingend von Vorteil ist, sich auf Arbeitnehmer unter 30 zu konzentrieren. Dieses Argument zieht jedenfalls heutzutage nur noch selten.

Wenn Sie mit 50 Jahren oder sogar in noch höherem Alter zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen werden, dann spielen Sie Ihre Trümpfe aus. Überzeugen Sie Ihren zukünftigen Arbeitgeber, dass er mit Ihnen auf eine sichere, zuverlässige Bank setzt. Diese Punkte können Sie durchaus auch schon vorher, in Ihrer Bewerbung durchklingen lassen.

Alternativen suchen

Sollten Sie dennochtrotz aller Anstrengungen keinen Job finden und wollen sich nicht mit der Situation, arbeitslos im Alter zu sein, abfinden, besuchen Sie die Bundesagentur für Arbeit und lassen Sie sich beraten. Manchmal ergeben sich hier ganz unverhofft Möglichkeiten.
Wenn auch das Arbeitsamt keinen Job für Sie im Angebot hat, sollten Sie die finanziellen Hilfsangebote in Anspruch nehmen und auch die Möglichkeit der Rente mit 63 in Erwägung ziehen, sich aber gleichzeitig nicht aufgeben! Suchen Sie weiter nach einer Beschäftigung, vielleicht einem Mini-Job als Rentner, nutzen Sie die Dienste einer privaten Arbeitsvermittlung oder einer Zeitarbeitsfirma oder werden Sie ehrenamtlich aktiv.
Wenn Sie nur zu Hause sitzen und den Kopf hängen lassen, geht es Ihnen sicherlich nicht besser!